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Physiotherapie spielt eine zentrale Rolle bei der Verbesserung der Mobilität und der Lebensqualität von Menschen mit Parkinson. Die neue Mobility_APP-Studie, die von Forschern des Luxembourg Institute of Health und des Luxembourg Centre for System Biomedicine der Universität Luxemburg in Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten von ParkinsonNet Luxembourg durchgeführt wird, soll die Wirksamkeit gangspezifischer Physiotherapie bei idiopathischer Parkinson-Krankheit und atypischem Parkinsonismus, einschließlich multipler Systematrophie (MSA) und progressiver supranukleärer Lähmung (PSP), untersuchen. Das Studienteam möchte 10 Personen mit idiopathischer Parkinson-Krankheit und 10 Personen mit atypischem Parkinsonismus rekrutieren und ermutigt auch Physiotherapeuten weiterhin, an der Studie teilzunehmen oder ihre Patienten an die Studie zu überweisen.
Die Parkinson-Krankheit geht mit einer Vielzahl von motorischen und nicht-motorischen Symptomen einher, die einen multidisziplinären Behandlungsansatz erfordern. Neben der medikamentösen Therapie ist die Physiotherapie ein wichtiger Bestandteil in der Behandlung der Parkinson-Krankheit. "Gemeinsam mit unseren Partnern in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Italien wollen wir wertvolle Erkenntnisse für maßgeschneiderte physiotherapeutische Behandlungen gewinnen. Wir sind sehr dankbar, dass wir im Rahmen von ParkinsonNet Luxembourg mit erfahrenen Physiotherapeuten zusammenarbeiten können, um den Nutzen von zwei unterschiedlichen Physiotherapieprogrammen zu vergleichen: Gangorientierte Physiotherapie und allgemeine Physiotherapie", erklärt der klinischer Forscher Marijus Giraitis, der die Mobility_APP-Studie in Luxemburg leitet.
Über einen Zeitraum von 8 Wochen werden die Teilnehmer engmaschig überwacht, während sie sich einer von zwei Arten von Physiotherapie unterziehen. In der ersten Phase findet ein zweiwöchiges intensives physiotherapeutisches Programm statt, bei dem die Teilnehmer unter der Woche täglich für eine Stunde in die Praxis des Physiotherapeuten kommen. Anschließend führen die Teilnehmer fünf Wochen lang individuelle Übungen zu Hause durch, wobei sie durch wöchentliche Telefonanrufe mit ihrem Physiotherapeuten in Kontakt stehen. Während des Studienzeitraums wird das Programm durch klinische Untersuchungen und sensorgestützte Ganganalysen bei fünf Besuchen in der Parkinson-Forschungsklinik begleitet.
"Mit Hilfe digitaler medizinischer Geräte, wie zum Beispiel Sensoren, die einfach an den Schuhen der Teilnehmer angebracht werden können, um Gangparameter zu messen, können wir das Gangbild nicht nur während der klinischen Besuche, sondern auch zu Hause analysieren. So können wir die Auswirkungen der Physiotherapie auf die Mobilität in bisher nicht gekannter Detailgenauigkeit beurteilen", erklärt Prof. Jochen Klucken, FNR PEARL Chair für Digitale Medizin.
Mariella Graziano, Physiotherapeutin bei ParkinsonNet, die selbst auch an der Mobility_APP-Studie teilnimmt, sagt abschließend: "Diese Studie ist ein wichtiger Schritt zum Verständnis der individuellen Bedürfnisse von Menschen mit Parkinson und Parkinsonismus. Eine gangspezifische Physiotherapie ist vielversprechend, um Mobilität und Unabhängigkeit zu verbessern. Wir freuen uns, dass ParkinsonNet zu dieser Forschung beitragen kann, die direkte Auswirkungen auf das Leben von Menschen mit Parkinson haben wird.
Wie kann man teilnehmen?
Ziel der Studie ist es, 20 Patienten in Luxemburg zu rekrutieren - 10 mit idiopathischem Parkinson und 10 mit atypischem Parkinsonismus. Die aktive Rekrutierung läuft noch und Physiotherapeuten sind eingeladen, an der Studie teilzunehmen oder Patienten zu überweisen.
Für weitere Informationen oder zur Teilnahme als Physiotherapeut oder als Patient mit idiopathischem oder atypischem Parkinsonismus kontaktieren Sie bitte Marijus Giraitis unter marijus.giraitis [at] lih.lu oder +352 621 574468.