Eine neue telefonische Anlaufstelle für Menschen mit Parkinson in Luxemburg während der Covid-19 Krise

Eine neue telefonische Anlaufstelle für Menschen mit Parkinson in Luxemburg während der Covid-19 Krise

ParkinsonNet Luxembourg, ein Netzwerk aus spezialisierten Beschäftigten im Gesundheitswesen  (darunter Logopäden, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Neurologen) hat eine neue Hotline ins Leben gerufen (+352 4411 6635), unter der Menschen mit Parkinson und ihre Betreuer telefonisch Ratschläge und Hilfe zu aktuellen Fragen während der aktuellen sozialen Distanzierung erhalten können.

Die Hotline ist kostenlos von Montag bis Donnerstag von 9 bis 11 Uhr für alle Menschen mit Parkinson in Luxemburg und ihre Betreuungspersonen zu erreichen.

Die in Kraft gesetzten Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Verbreitung von COVID-19 in Luxemburg stellt die Gesellschaft vor unerwartete Herausforderungen. Insbesondere Menschen, die bereits an chronischen neurologischen Krankheiten wie Parkinson leiden, sind daher auf alternative Wege angewiesen, ihre Lebensqualität zu erhalten und eine Verschlechterung ihres körperlichen Zustandes aufgrund der Isolation zu verhindern.

„In Zeiten der sozialen Distanzierung kann es sein dass Patienten ihre regulären Arzttermine oder Besuche beim Physiotherapeuten nicht wahrnehmen können. Dies stellt ein potentielles Risiko dar, welches zu Veränderungen des Gesundheitszustandes und Verschlechterung der Symptome führen kann“, erklärt Prof. Dr. Rejko Krüger, Koordinator des ParkinsonNet Luxembourg [1]. 

Patienten könnten daher mehr als üblich von folgenden Dingen betroffen sein:

  • Schwierigkeiten aus dem Bett aufzustehen
  • Erhöhtes Risiko zu fallen
  • Eingeschränkte Beweglichkeit, die Schmerzen verursacht (z.B. in Schulter oder Rücken)
  • Schwierigkeiten aufzustehen oder sich anzuziehen
  • Schwierigkeiten beim Schlucken von Tabletten, Nahrung oder Flüssigkeiten
  • Schwierigkeiten zu sprechen
  • Schwierigkeiten bei der Tagesplanung und Auswahl wesentlicher Aktivitäten
  • Probleme bei der Eigenversorgung und im Haushalt

Menschen mit Parkinson werden dazu angehalten, ihre Übungen aus vorherigen Sitzungen mit ihren Therapeuten so weit wie möglich zu Hause fortzusetzen. Dennoch können mit der Zeit Probleme auftreten. „Wir versuchen, den Patienten zu helfen, die aufgrund der aktuellen Situation nicht mehr in der Lage sind, ihren Therapeuten oder Arzt aufzusuchen. Das letztendliche zielt dieser Hotline ist es, Patienten zu unterstützen und anzuleiten, damit sich ihre Symptome nicht verschlechtern“, sagt Mariella Graziano, Physiotherapeut und Mitglied von ParkinsonNet Luxembourg.

Auch wenn eine telefonische Beratung einen Besuch beim Arzt oder Therapeuten nicht ersetzt, können so dennoch die Anliegen der Patienten beantwortet werden, um auf diese Weise Komplikationen zu vermeiden. Die Anrufer werden dabei an ein auf ihr Anliegen spezialisiertes Mitglied von ParkinsonNet (Neurologen, Physiotherapeuten, Logopäden oder Ergotherapeuten) weitergeleitet. Alle Mitglieder dieses Netzwerkes haben besondere Erfahrungen bei der Behandlung und Therapie von Parkinson-Patienten.

Diese spezielle COVID-19 Hotline des ParkinsonNet Luxembourg ist bis zum Ende der Maßnahmen der sozialen Distanzierung verfügbar.

Videos, die dazu diesen Patienten bei ihren Übungen zu Hause anzuleiten sind auf dem YouTube-Kanal „Parkinson – Recherche au Luxembourg” zu finden. Diese Videos wurden in Zusammenarbeit mit eine Physiotherapeuten, zwei Logopäden und einem Ergotherapeuten aufgenommen und enthalten viele nützliche Tipps um Patienten bei den verschiedenen Aspekten ihrer Krankheit zu unterstützen. 

[1] Rick C. Helmich and Bastiaan R. Bloem (2020), The Impact of the COVID-19 Pandemic on Parkinson’s Disease: Hidden Sorrows and Emerging Opportunities, Journal of Parkinson’s Disease 10, 351–354.

 

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